Im Rahmen unserer Mitgliedschaft bei der VSVI (Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Nordrhein-Westfalen e. V.) durften Herr Dennis Dermin und Frau Daisy Schubert am Dienstag, 20.08.2024 spannende Einblicke in das Bauprojekt „Verbreiterung der Autobahn A43 im Ruhrgebiet“ nehmen.
Hierzu haben sich die Teilnehmer an der Baustelle der Autobahnbrücke in Recklinghausen getroffen und zunächst durch Frau Dipl.-Ing. Carola Ziebs von der Autobahn AG einen intensiven Einblick in die Planung und Umsetzung dieses Mammutprojekts erhalten. Das langfristige Ziel des Projekts ist, diese essentielle Nord-Süd-Verbindung des Ruhrgebiets auf jeweils drei Spuren zu erweitern. Was zunächst simpel klingt, entpuppt sich jedoch bei genauerem Hinsehen zu einem Großprojekt, das das Team der Autobahn AG möglicherweise noch die nächsten 30 Jahre beschäftigt hält.
Was macht die Umsetzung besonders schwierig? Da das Ruhrgebiet so dicht besiedelt ist, hat die Projektgruppe hauptsächlich ein Platzproblem. Dort, wo man im ländlichen Raum einfach seitlich rechts und links eine zusätzliche Spur bauen würde, hat man bei der A43 mit Autobahnkreuzen, Brücken, Bahngleisen, Friedhöfen, Siedlungen, Strommasten und dergleichen zu kämpfen. Man kann auch nicht einfach eine Vollsperrung durchführen. Dies würde zwar den Baufortschritt wesentlich beschleunigen, aber es gibt nicht genug Autobahnen, die in Nord-Süd-Richtung eine realistische Umleitungsalternative darstellen. Wie Frau Ziebs ausführte, bleibt der Projektgruppe daher keine andere Wahl, als einzelne Fahrspuren zu sperren, bei Brückenabschnitten der Autobahn Gewichtsbeschränkungen mit Gewichtskontrollen einzuführen sowie Sperrungen von Bahnlinien zu veranlassen, die mit der Deutschen Bahn drei Jahre (!) im Voraus abzustimmen sind.
Wir bewundern die Geduld, die Ausdauer und den Weitblick des Teams einer solch komplexen Baumaßnahme und haben auch in Zukunft noch mehr Verständnis wenn man dann doch mal aufgrund einer Baustelle im Stau steht.
Im Anschluss an die Präsentation von Frau Ziebs fand eine Baustellenbesichtigung statt, bei der man die neue Brücke in der Herstellung begutachten konnte. Für unseren angehenden Bauingenieur Herrn Dennis Dermin war dies die erste Brückenbaumaßnahme, die er aus der Nähe besichtigen durfte. „Allein die Größe der Brücke hat mich zutiefst beeindruckt. Aber auch, dass die Brücke, wie im Bild unten zu sehen ist, erst hergestellt und dann zu ihrem endgültigen Bestimmungsort transportiert und eingesetzt werden muss, war mir vorher nicht bewusst. All dies, zusammen mit den oben genannten Problemen und Hindernissen einer solchen Baumaßnahme, haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und meinen beruflichen Horizont stark erweitert.“
Aber auch der persönliche Kontakt zu Kollegen die man zuvor nur digital kennen lernen konnte wurde sehr geschätzt. Wir freuen uns bereits auf das nächste Mal und bedanken uns bei der VSVI für die Organisation einer gelungenen Veranstaltung.